Tobacco leaves
ready to process
Dachreife Tabakblätter

DAS ZITAT

»For thy sake, tobacco, I would do anything but die.«

(Charles Lamb)

Nährstoffbedarf der Tabakpflanze

Nährstoffe sind Mineralstoffe und Spurenelemente im Boden, die jede Tabakpflanze zur Entwicklung braucht. Zu wenig Nährstoffe führen zu Mangelerscheinungen, zu viele zur Überproduktion bestimmter Stoffe, die meist qualitätsmindernd wirken. Hier sollen die wichtigsten Mineralstoffe und Spurenelemente beschrieben werden.

Zunächst ein kurzer Überblick über den komplexen pflanzlichen Stoffwechsel: Das Pflanzenblatt erzeugt mit Hilfe des Chlorophylls und Energie des Sonnenlichts aus dem Kohlendioxid der Luft und Wasser im Boden die Zucker-Vorstufe Glucose, aus der viele Stoffe des Pflanzenhaushalts (etwa Rohrzucker, Stärke, Zellulose) aufgebaut werden. Aus stickstoffhaltigen Salzen werden in der Wurzel Grundstoffe für den Aufbau von Aminosäuren und Eiweißen erzeugt, die den Zellaufbau und die wichtigsten Lebensfunktionen der Pflanze bis hin zum Zellkernaufbau steuern. Dazu sind zahlreiche Enzyme, Fermente und Katalysatoren notwendig, deren mineralische Grundbausteine im Boden enthalten sein müssen. Dazu zählen:

1. Stickstoff (N).
Stickstoff in Form eines ausgewogenen Verhältnisses von Nitrat und Ammoniumsalzen ist die Voraussetzung für den Aufbau des lebensnotwendigen Eiweißes. Er ist in deutschen Böden meist zu wenig enthalten und muss durch Kompost oder Mineraldünger zugegeben werden. Zu viel Stickstoff oder ein ungünstiges Nitrat-Ammonium-Verhältnis führen jedoch zu einem übermäßigen oder unausgewogenen Eiweißgehalt der Blätter, die dann spät reifen, grün bleiben und eine schlechte Qualität liefern. Zu wenig Stickstoff führt dagegen zu Kümmerwuchs und hohem Nikotingehalt.

2. Kalium (K2O).
Tabak hat einen besonders großen Bedarf an Kalium, das für die Lebensvorgänge unbedingt notwendig ist. Deutscher Boden hat meist auch einen zu geringen Kaligehalt, der deshalb oft mit stickstoffhaltigem Kalidünger gedeckt wird. Die meisten Kalidünger enthalten jedoch das für die Tabakpflanze schädliche Chlor, worauf unbedingt geachtet werden sollte. Hinsichtlich der Raucheigenschaften sind Kalisalze vor allem für die Glimmfähigkeit des Tabaks von überragender Bedeutung: Kalimangel führt neben pflanzlichen Mangelerscheinungen zu schlecht glimmendem Tabak.

3. Phosphor (P2O5).
Der Zellkern als Basis der Blattentwicklung enthält viele lebensnotwendige phosphorhaltige Verbindungen, weshalb eine ausreichende Phosphorversorgung im Boden notwendig ist. Sie fördert den Zellaufbau und damit die Reife des Blattes, macht aber bei Überversorgung das Blatt brüchig. Der Phosphorbedarf des Tabaks entspricht in etwa dem des Getreides.

4. Kalk (CaO).
Kalzium hat im Boden eine Doppelfunktion, da er einerseits als Pflanzennährstoff notwendig ist, andererseits die Versäuerung des Bodens verhindert. Der pH-Wert sollte bei 6-7 liegen, also neutral bis leicht sauer sein. Ausreichend mit Kalk versorgter Boden führt zu Tabak, der tendenziell eine weiße Asche hinterlässt - dunkle Asche kann meist auf Kalkmangel im Boden zurückgeführt werden.

5. Bor.
Unter den Spurenelementen ist Bor besonders erwähnenswert, weil seine Konzentration im Boden manchmal zu gering ist. Unter Bormangel kümmern die Pflanzen, werden braun und bekommen trockene Herzblätter. Zur Verhinderung von Mangelerscheinungen wird deshalb oft Borax dem Dünger beigegeben.

6. Unbedingt zu vermeiden: Chlor.
Die Tabakpflanze darf kein Chlor aufnehmen, verwertet ihn jedoch, falls er im Boden vorhanden ist. Deutsche Böden sind meist leicht chlorhaltig, bedingt auch durch viele heimische Pflanzen wie Rotklee oder die Luzerne, die Chlor im Boden anhäufen. Außerdem sind zahlreiche Kali- und Stickstoffdünger chlorhaltig und damit für den Tabakanbau ungeeignet. Wird Chlor von der Tabakpflanze aufgenommen, beeinträchtigen seine Verbindungen die Brennbarkeit sehr nachteilig. Im Pflanzenhaushalt wird unter Chlorwirkung der Anteil der einfachen Zucker Glucose, Fructose und Maltose gesenkt und dadurch die Qualität insbesondere von Zigarettentabaken stark gemindert, die einen hohen Zuckergehalt erfordern. Die meisten qualitativ minderwertigen Erträge ganzer Ernten sind auf eine zu hohe Chloridkonzentration im Boden zurück zu führen.

7. Weitere Nährstoffe.
Die meisten anderen Nährstoffe sind hinreichend in deutschen Böden vorhanden, zu ihnen gehören Natrium, Magnesium, Schwefel, Silizium und Lithium.

8. Spurenelemente.
Sie werden in überaus geringen Konzentrationen von der Pflanze benötigt und sind überwiegend hinreichend im Boden vorhanden. Zu ihnen gehören Barium, Mangan, Titan und Jod. Um Unterversorgung auf deutschen Böden zu vermeiden, sollten spezielle Nährstofflösungen Spuren von Kupfer, Eisen, Zink und Molybdän enthalten.

Unsere Nährlösungs-Konzentrate MONO I für Zöglinge und Jungpflanzen und unser Mineraldünger-Konzentrat NICOTA für ausgepflanzte Setzlinge führen der Tabakpflanze alle Mineralstoffe und Spurenelemente zu, die nicht hinreichend im Boden enthalten sind. Die jeweiligen Produktbeschreibungen enthalten weitere Informationen über die Zusammensetzung und Anwendung.

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