Zigarrenrohtabak-Ballen
Zigarrenrohtabakballen

Wissenspool

Krankheiten und Schädlinge bei Pflanzen im Garten oder auf dem Feld

1. Y-Kartoffel-Virus

Viruserkrankung, die sich bei Tabakanbau in unmittelbarer Umgebung von Kartoffelfeldern ausbreiten kann. Der Schaderreger »potato virus Y« oder PVY ist nicht kontrollierbar, es gibt keine Bekämpfungsmöglichkeiten. Zur Vorbeugung sollte Tabak nicht in der Nähe von Kartoffeln angepflanzt werden.

2. Blauschimmel (lat. Peronospora tabacina Adam)

Der Blauschimmel gehört zu den gefährlichsten Tabakkrankheiten und befällt Tabakpflanzen in jedem Wachstumsstadium sowie getrocknete Tabakblätter. Befallene Jungpflanzen haben aufgehellte, ausgewölbte Blätter mit eingerollten Blatträndern, auf der Blattunterseite bildet sich ein heller Pilzflaum. Bei ausgewachsenen Pflanzen entstehen gelbbraune Flecken, die durch die Blattadern scharf begrenzte Flächen bilden. Auch hier entwickelt sich auf der Blattunterseite ein bläulich grauer Pilzrasen, der dieser Schimmelart ihren Namen gab. Die Pilzsporen können in milden Regionen überwintern und verbreiten sich durch Wind und Insekten. Bereits eine Woche nach Infektion erscheinen die ersten Flecken. Die Pilzsporen benötigen für ihre Entwicklung eine hohe Feuchtigkeit und relativ niedrige Temperaturen ab 15°C, weshalb die Ausbreitung durch feucht-warme Witterung begünstigt wird.

Blauschimmel kann nur durch Vernichtung der befallenen Bestände bekämpft werden, die Rückstände werden zur Abtötung der Sporen vergraben. Einige spezielle Tabaksorten wie Pereg und Pergeu sind blauschimmelresistent.

3. Grauschimmel (lat. Botrytis cinerea Pers)

Besonders ungeköpfte ausgewachsene Tabakpflanzen werden von Grauschimmel befallen: Ausbreitungsherd sind meist welke Blütenblätter, die auf den unteren Blättern liegen bleiben. Bei Befall fault das Blatt langsam aus. Die Schadstelle ist von einem ausgeblichenem gelbbraunen Rand umgeben. Die Pflanze sollte sofort vernichtet werden, da der Pilz sich rasch auf andere Pflanzen ausdehnen kann.

4. Mosaikkrankheit (Tabak-Mosaik-Virus)

Sind die Blätter der Tabakpflanze unregelmäßig hellgrün und dunkelgrün gefleckt, ist das Tabak-Mosaik-Virus die Ursache. Er hat die unangenehme Eigenschaft, sich jahrelang im trockenen Blatt erhalten und dadurch über Rauchprodukte übertragen werden zu können. Er residiert außerdem in der Tomatenpflanze, so dass auch eine Übertragung auf diesem Wege möglich ist. Die Übertragung erfolgt ausschließlich durch Berührung mit verunreinigten Fingern, die durch Rauchen im Garten oder durch Köpfen einer infizierten Pflanze geschehen kann. Auch durch Pikieren und Auspflanzen von Setzlingen kann der Virus auf die Finger gelangen. Daher werden Tabakpflanzen meist einer ganzen Reihe angesteckt, da die Pflege der Tabakpflanzen einer Reihe entlang erfolgt. Ausgewachsene Blätter werden nicht infiziert, betroffen sind nur im Wachstum begriffene Blätter.
Eine direkte Bekämpfung der Mosaikkrankheit ist nicht möglich, die infizierten Pflanzen müssen entsorgt werden. Auf keinen Fall dürfen sie in den Kompost, der später für die nächste Tabaksaison verwendet wird. Beim Pikieren und Auspflanzen sollte nicht geraucht werden, die Hände sollten vorher gründlich gewaschen werden.

5. Welke- oder Sklerotien-Krankheit (lat. Sclerotinia nicotiana Oud. et Kon.)

Befallene Pflanzen zeigen gegen Ende des Sommers oft schlaffe, welkende Blätter, die sich später gelb bis braun färben und vorzeitig absterben. Der Stängel ist meist direkt über dem Erdboden oder etwas höher angefault. Dadurch wird die Wasserzufuhr eingeschränkt und unterbrochen, was zum Welken der Blätter führt. Der Pilz benötigt viel Feuchtigkeit, weshalb diese Erkrankung vorwiegend im zu dichten Bestand erwachsener Pflanzen auftritt bei anhalten feuchter und warmer Witterung auftritt.
Befallene Pflanzen müssen mitsamt der Wurzel ausgegraben und entsorgt oder verbrannt werden, da der Pilz auch auf toter organischer Materie überleben und sich von dort aus weiterverbreiten kann.

6. Froschaugen (lat. Cercospora nicotiana Ell. et Ev.)

Dies sind kreisrunde, wenige Millimeter bis 2 cm große Flecke auf der Blattfläche. Bei Häufung der Flecke können sie sich zu einem großen, unregelmäßigen Fleck vereinigen. Die bräunliche Farbe bleicht allmählich in der Mitte aus. Die Krankheit beginnt in der Regel bei den unteren Blättern kurz vor Eintritt der Reife und wird durch Regenwetter begünstigt.
Der Pilzerreger lebt im Inneren des Blattes und lässt aus den Spaltöffnungen die Sporen austreten. Eine Bekämpfung ist kaum möglich, die befallene Pflanze muß entsorgt werden. Kräftige, schnell wachsende Pflanzen werden kaum befallen.

7. Wildfeuer (lat. Bacterium tabacum Wo. u. Fo., auch Pseudomonas tabaci gen.)

Diese Bakterienerkrankung tritt wie eine Feuerbrunst in zwei Phasen auf: Zunächst werden Jungpflanzen befallen, die kleine, hellweiße bis gelblichgrüne Flecken auf den Blättern bilden. Die Flecke werden später braun und die Blätter sterben ab. Unmittelbar vor der Ernte erscheinen die selben Symptome einer zweiten Phase nochmals. Unter günstigen atmosphärischen Bedingungen kann sich die Krankheit schlagartig verbreiten, weshalb sie ihren Namen trägt und von Tabakpflanzern gefürchtet ist. Sie wird durch eine Stickstoffüberdüngung begünstigt.
Die direkte Bekämpfung ist nicht möglich. Da zunächst nur schwache Pflanzen befallen werden, kann die Krankheit durch eine gute Pflege der Pflanzen vorbeugend verhindert werden. Schwache Pflanzen trotz guter Pflege sollten aussortiert werden.

8. Drahtwurm

Diese 1-2 mm dicke, 5 cm lange, wurmartige Larve des Saatschnellkäfers frisst den Wurzelhals an und dringt ins Innere des Stängels, wodurch sie Jungpflanzen zum Absterben bringt. Beim Nachsetzen muss der Drahtwurm vernichtet werden, da er sich meist noch in der Nähe der Schadstelle aufhält. Er kann außerdem durch Kartoffelstückchen eingefangen werden.

9. Läuse und Thripse (Fransenflügler)

In den letzten Jahren wurden Tabakbestände besonders häufig von kleinen Pflanzensaft saugenden Insekten befallen, die sich offenbar zunehmend an die Insektizide anpassen. Hierzu gehören die etwa 3-5 mm großen Blattläuse und die sehr viel kleineren Larven der Thripse. Beide Insekten sind nicht direkt für die Tabakpflanzen schädlich, sie übertragen jedoch Viruskrankheiten in den Pflanzensaft. Bei Befall sind sie nur schwer zu bekämpfen, vorbeugend sollte das Saatbeet gut gepflegt und nur frische Erde verwendet werden.

Zusammenfassung - Vorbeugende Maßnahmen gegen Krankheiten der ausgepflanzten Setzlinge:

Weitere Infos im Tabakanbau-Forum

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