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Tabakblätter soßieren, erneut fermentieren und lagern

Die Blätter werden einzeln einige Minuten in den Sud eingelegt, so dass sie gut befeuchtet sind. Dann werden sie herausgezogen, sollten noch kurz abtropfen und werden dann auf einen Haufen gelegt. Da die Mischung schon vorsortiert wurde, kommt es auf die Reihenfolge der Blätter im Haufen nicht an. Der fertig soßierte Tabak wird nun in ein luftdicht verschließbares Gefäß gepresst, das bestenfalls so groß ist, dass der Tabak gerade hineinpasst - je mehr Luft im Gefäß bleibt, desto größer ist die Schimmelgefahr. Der späteren besseren Handhabbarkeit wegen können auch kleine "Karotten" bzw. Rollen geformt werden, indem einige gestapelte Tabakblätter längs eingeschlagen und dann sehr fest aufgerollt und mit Tabakgarn umwickelt werden. Diese Rollen kommen dann möglichst dicht in das Gefäß. Wie in früheren Newslettern zur Fermentation schon beschrieben, eignen sich dafür am besten Stein- oder Keramikgefäße. Metall, Plastik oder Holz ist wegen der Fremdstoffe, die in den Tabak diffundieren, ungeeignet.

Dieses Gefäß wird nun 1-2 Wochen einer Temperatur von etwa 45°C ausgesetzt - bei dieser Temperatur kann kein Schimmel mehr entstehen. Für ein besseres Ergebnis kann der Tabak zur "Halbzeit" entnommen und umgekehrt neu gestapelt und gepresst werden, so dass also die inneren Blätter außen liegen. Nach einer Woche erkennt man schon am Duft, wie sich der Tabak verändert hat. Er wird zwar immer besser, je länger er zusätzlich fermentiert, kann aber auch "totfermentiert" werden. Deshalb wird der Vorgang nach einer Geruchsprobe nach 2-4 Wochen abgebrochen, wenn der Tabak also subjektiv am besten durftet, und die Qualität des Tabaks durch eine längere Lagerung verbessert. Das Gefäß wird dazu einfach gelagert, am besten über mehrere Monate. Sie erkennen auch dann am Duft, wann der Tabak reif für die Verwendung ist. Er könnte auch sofort verwendet werden, aber bitte nur ein Röllchen und auch nur dann, wenn Sie es partout nicht mehr erwarten können.

Tabak trocknen und raspeln

Die fertigen Tabakrollen müssen nur noch getrocknet und geraspelt werden. Die Trocknung muss sehr langsam geschehen, bei zu hohen Temperaturen entweichen die Aromen. Am besten eignen sich schmalhalsige offene Steingefäße (Steinkrug o.ä.) in Ofennähe: Die Tabakrollen oder -blätter werden hinein gedrückt und mehrere Tage an einer warmen und trockenen Stelle gelagert. Beim Raspeln merken Sie schnell, ob der Tabak hinreichend trocken ist. Zum raspeln kann eine feine Küchenreibe verwendet werden: Die Tabakrolle wird nur ganz leicht angedrückt und mit möglichst schnellen Bewegungen geraspelt, um ein feines Pulver zu erhalten.

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